Narrenzeitung

Die Tiengener Narrenzeitung heißt "Surianerzeitung". Seit über 100 Jahren wird sie in Tiengen, am Fasnachts-Samstag durch die Surianergemeinde verkauft. Viele ortsansässige Firmen sind jahrelange Werbekunden, ohne die ein weiterbestehen nicht möglich wäre. Hierfür möchten wir uns herzlich bedanken.

 

Ein eigener Ausschuss der Surianergemeinde bemüht sich jedes Jahr um das Erscheinen der Zeitung. Das Amt des Narrenzeitungsreadktionsausschussvorsitzenden erfordert Organisationstalent und viel Engagement, für das nicht jeder geeignet ist. Den Ausschussvorsitz hat aktuell Chefredakteur Pascal Kromer inne. Er wird den kommenden Zeitungenen ein inividuelles Gesicht geben.

 

Wir freuen uns über jede Idee, jedes Thema, jeden Beitrag den wir in der kommenden Zeitung veröffentlichen dürfen. Lassen sie uns Ihre Ideen zukommen...

sie können Ihre Ideen etweder in Papierform bei

STREET ONE Moden / Michael Schüz
Hauptstrasse 44 - 46 / Fussgängerzone
79761 Waldshut-Tiengen

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Bericht des Südkuriers - Narrenzeitungssitzung 2016

Der Hansele, die Fasnachtsfigur der Surianergemeinde Tiengen, sitzt auf dem Wappen und unterbricht den Titel exakt in der Mitte. So kennen die Leser ihre Tiengener Surianer Narrenzeitung seit mehr als einem Jahrhundert. Die Surianer brüten derzeit an der 115. Ausgabe ihrer Narrenzeitung, die beim Auswerfen am 30. Januar zum ersten Mal und dann vor allem bei der Hoorige Mess' am Fasnachtssamstag verkauft werden soll. Damit gilt sie als eine der ältesten Narrenzeitungen im Verbreitungsgebiet der schwäbisch-alemannischen Fasnacht.

Seit September arbeiten die Surianer unter der strengen Aufsicht von Redaktionschef Christian Nägele am Blatt für die Fasnacht 2016. Es ist harte Arbeit und erfordert viel Spürsinn, um die amüsanten Geschichten aus dem Stadtgeschehen zusammenzutragen. Das Ganze beginnt im Frühherbst mit der Themenfindungssitzung. Danach beruft der Narrenzeitungschef regelmäßig Redaktionssitzungen ein. Anfangs geht es in der Redaktionsstube noch etwas gemütlicher zu. Doch je näher die Fasnacht rückt, desto intensiver arbeiten die Surianer. Besonders in diesem Jahr. Denn der Fasnachtstermin ist sehr früh. Ende des Monats soll die berühmt berüchtigte Tiengener Zeitung durch die Druckmaschine gelaufen sein. „Bis zum Druck werden die Intervalle unserer Sitzungen immer kürzer“, erklärt Nägele.

Es steckt schon einiges an Aufwand dahinter, bis die 16 Seiten mit interessanten Geschichten gefüllt sind. Für die Surianer ist das aber kein Problem. Alles ist straff organisiert. Nägele klebt die Themen auf ein großes Stück Papier. Die Aufgaben werden verteilt. „Jeder hat seine Hausaufgaben und muss sie abarbeiten“, sagt der Chef. „Ideal ist es, wenn derjenige, der ein Thema vorschlägt, den Beitrag gleich selbst schreibt.“ In Johannes Stegmaier haben die Surianer einen Anzeigenleiter, der für die Inserate zuständig ist.

Einige haben ihr Notebook gleich mitgebracht. Da wird gar nicht lange gefackelt. Wenn ein Thema für interessant befunden wird, wird gleich losgetippt. Derweil macht Nägele seine Runde um den Tisch. Sein Zettel mit den Aufgabenverteilungen liegt auf seinem Platz. „Die Schreiberliste ist noch leer“, sagt er und lacht. So war's jedenfalls zwei Wochen vor Weihnachten. Und Kurt Reckermann scherzt: „Die Narrenzeitung entsteht unter weihnachtlichen Klängen.“ Mittlerweile dürfte die Liste jedoch gut gefüllt sein. Bis zur Fasnacht dauert es nicht mehr lange. Was in der 115. Ausgabe stehen wird, verrät Nägele aber noch nicht.

Die alten Hasen der Gemeinde wissen Bescheid über die Ursprünge der Zeitung. Das erste Tiengener Narrenblatt, damals noch in der Schreibweise Thiengen, erschien in Schwarz-Weiß. „Aber immer im Zeitungsformat“, sagt Gerd Simmel stolz. Die erste Ausgabe in Farbe gab es nach seinen Informationen 1997. Der Hansele-Kopf auf dem Titelblatt kam 1936 dazu. Archivar Mike Schüz datiert die erste gedruckte Zeitung der Surianer auf das Jahr 1904.

Vor Jahren sei die Arbeit ungleich schwieriger gewesen als heute, im Zeitalter der Digitalisierung. Simmel: „Früher haben wir alles auf der Schreibmaschine getippt und die Artikel aufgeklebt.“ Die Narrenzeitung wurde in den Anfangsjahren in Tiengener Druckereien, die längst nicht mehr existieren, später beim Alb-Bote in Waldshut gedruckt. Seit einigen Jahren bekommt die Surianerzeitung im SÜDKURIER Medienhaus in Konstanz ihr Gesicht.

Die Surianer betrachten ihr Blatt als Kulturgut, das fest zur Tiengener Fasnacht gehört. Nägele sagt: „Das Schreiben in der Runde macht Spaß. Es ist auch eine Verpflichtung gegenüber der Tradition.“ Die Leser dürfen sich bestimmt wieder auf eine spannende, humorvolle Narrenzeitung freuen.

 

Narrenzeitung: Wer noch einen Beitrag für die Ausgabe 2016 hat, kann diesen gerne der Redaktion der Surianerzeitung per E-Mail (narrenzeitung@surianer.de) schicken.

 

Die Surianergemeinde Tiengen

1897 wurde die Surianergemeinde Tiengen gegründet. Bis 1901 war ihr Name „Stromerclub Mahentsia“, der bis 1901 bestand. Ein Markenzeichen ist das Fasnachtshäs des Hansele aus 2000 farbigen „Bläzele“. Die Surianer sind bekannt durch ihre Zeltfasnacht und die Jazzkonzerte im Schlosshof. Die Gemeinde besteht aus 22 Bürgern und drei Aspiranten. Bürgermeister ist Matthias Harnau, Kontakt per E-Mail (buergermeister@surianer.de).

 

 

Link zum Artikel:

http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/waldshut-tiengen/Lesestoff-zur-Fasnacht-bietet-die-Surianergemeinde-Tiengen-mit-ihrer-Narrenzeitung;art372623,8460537